Die Mehrheit der Schüler*innen im Workshop zum Thema Glücksspiel glaubten, dass der Referent selbst spielsüchtig war, so überzeugend hat der ausgebildete Schauspieler sein bei tatsächlich betroffenen Spielsüchtigen gewonnenes Wissen über das Abrutschen in eine Sucht im interaktiven Stück „Zocker“ dargestellt. Im Nachgespräch staunten die Teilnehmer*innen nicht schlecht, dass allein in Deutschland der Umsatz an Spielautomaten rund 16 Milliarden Euro beträgt und wie viele von Spielsucht betroffen sind. In weiteren Workshops, die sich die Schüler*innen jeweils selbst ausgesucht haben, ging es um die Themen Cannabis, Essstörungen und Computerspielsucht. Mit einem Rechtsanwalt wurde über Legalisierung von Cannabis diskutiert und rechtliche Folgen, z.B. bei der Fahrerlaubnis, beleuchtet und was zur Eintragung ins Strafregister und zu möglichen beruflichen Problemen führen kann. Beim Thema Essstörungen wurde auf die Rolle der Social Media und Influencer eingegangen und woran man eine Essstörung bemerkt und welche Hilfen es gibt. Auch beim Workshop Computersucht wurde auf die Rolle der digitalen Medien eingegangen. Die Kinder- und Jugendpsychiaterin stellte dar, wie der durch die Corona Pandemie noch mehr verstärkte Gebrauch von Smartphones etc. bei vielen negative Auswirkungen z.B. auf das Selbstwertgefühl hat und welche psychischen Schwierigkeiten daraus hervor gehen können. Medien sind nicht grundsätzlich schlecht und sie wären aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, dennoch ist es wichtig, Gefahren zu erkennen und achtsam mit dem eigenen Gebrauch umzugehen. Die Aidshilfe beleuchtete das Thema Drogenkonsum zwischen Bagatellisierung und Dramatisierung und was unter „harm reduction“ zu verstehen ist, auf was unbedingt zu achten ist, um sich nicht zusätzlich zu gefährden.
Der neu hinzugekommene Fokus unseres Präventionstages widmete sich dem Thema der gesunden Lebensführung. Eine Ökotrophologin machte auf bewusstes Essen aufmerksam, gesund und nachhaltig. Dabei bedeute dies nicht, z.B. ganz auf Süßigkeiten zu verzichten, sondern sich im Wesentlichen ausgewogen zu ernähren und anstatt Fertigprodukte zu benutzen lieber frisch und selbst zu kochen.
Eine Yogalehrerin zeigte in Theorie und Praxis, wie sich Yoga positiv auf Körperwahrnehmung, Fitness und geistiges Training auswirkt, was die Schüler*innen anhand von Übungen selbst ausprobieren konnten.
Spannende Erkenntnisse, die nicht mit erhobenem Zeigefinger daher kamen, stießen bei den Schüler*innen, die sich aktiv einbrachten, auf großes Interesse.
Beim nächsten Präventionstag soll das Thema seelische Gesundheit noch mehr in den Vordergrund rücken.