„Layla M.“ mit Regieassistenz und Festival-Leitung an den Beruflichen Schulen in Tübingen

Beeindruckende Stille herrscht in der Aula der Wilhelm-Schickard-Schule und Mathilde-Weber-Schule, in der über 250 Schülerinnen und Schüler der drei Beruflichen Schulen in Derendingen den Film „Layla M.“ von der niederländischen Regisseurin Mijke de Jong schauen. Im Rahmen des Filmfests FrauenWelten von TERRE DES FEMMES in Tübingen gehen die Veranstalterinnen mit einzelnen Filmen auch direkt an die Schulen, um sie zu zeigen. Marlene Haupt von der Wilhelm-Schickard-Schule pflegt seit vielen Jahren den guten Kontakt zur Filmfest-Organisation FrauenWelten. Und Festival-Leiterin Kathrin Frenz ist begeistert von der Situation, die sich hier am Freitagmorgen ergibt, wo die Aula gefüllt ist wie ein beachtlicher Kinosaal. In „Layla M.“ erlebt der Zuschauer sehr nah, wie sich eine junge Frau aus Amsterdam mit marokkanischen Wurzeln in ihrer Familie isoliert und radikalisiert. Die Protagonistin ist so zutiefst wütend, und erscheint in ihrem Auftreten absolut und unerschütterlich, dass ein beeindrucktes Publikum beklommen stillhält und der Handlung folgt.

Schülerinnen und Schüler verschiedener Schularten haben sich in den Fächern Ethik, Geschichte-Gemeinschaftskunde und Religion im Vorfeld auf den Film und die Begegnung mit der Regieassistentin Bobbie Koek und den Vertreterinnen des Filmfests und TERRE DES FEMMES vorbereitet. Bobbie Koek erzählt, wie sich die Regiesseurin über längere Zeit mit der Thematik der Radikalisierung junger Menschen befasst habe, über Texte, Dokumentationen und Gespräche. Mijke de Jong interessiere sich stets für die Gegenwart und die Problemstellungen, die sich in der Gesellschaft zeigen.

Das offene Ende des Films wird mit einem ungläubigen Raunen quittiert: „Das kann nicht das Ende sein.“ So kommt auch eine Aussage in der anschließenden Diskussion mit Kathrin Frenz und Bobbie Koek aus dem Publikum: „Ich habe mich gewundert, dass man am Ende nicht mehr erfährt, wie Layla ihre Familie wiedersieht.“ Ein Schüler des Wirtschaftsgymnasiums äußert sich betroffen darüber, wie man so wütend sein könne, auf eine Gesellschaft, in der man lebe.

Diskussionen und Gespräche gehen in den Klassen im anschließenden Unterricht weiter, nachdem sich das sichtlich zufriedene Festival-Team verabschiedet hat.

 

Fotograf: Alexander Gonschior

Lehrerin Marlene Haupt (zweite von links) und Regieassistentin Bobbie Koek (rechts) mit der Festival-Leiterin Kathrin Frenz (in der Mitte) und ihrem Team: Lisa Meier(rechts) und Svenia Nowak (links)

Lehrerin Marlene Haupt (zweite von links) und Regieassistentin Bobbie Koek (rechts) mit der Festival-Leiterin Kathrin Frenz (mitte) und ihrem Team: Lisa Meier (rechts daneben) und Svenia Nowak (links)

Zeit für Fragen nach dem Film.

Zeit für Fragen nach dem Film.