Am 13.05.2016 fand für die Eingangsklassen der Wirtschaftsschule und des Wirtschaftsgymnasiums der diesjährige Suchtpräventionstag statt.
175 Schülerinnen und Schüler nahmen an fünf Workshops zum vielschichtigen Thema teil.
An diesem Tag informierten externe Fachreferenten über die verschiedenen Formen und Ursachen von Sucht und welche Hilfe zur Bewältigung es dabei gibt. Sie standen den vielen Fragen der Schüler kompetent Rede und Antwort.
Alexej Boris aus Stuttgart, ein professioneller Schauspieler brachte den Schülern durch eine interaktive Theatervorführung das Thema Spielsucht in informativ-unterhaltsamer Weise nahe. Danach führte Frau Rother, Suchtpräventionsbeauftragte des Landkreises, durch die Diskussionsrunde.
Frau Kottmann, von „tima“, einer Präventions- und Beratungsstelle in Tübingen, brachte mit einem Film von betroffenen Patientinnen und einer anschließenden Gesprächsrunde alles um das Thema Esstörungen zur Sprache, u.a., dass die Krankheit seelisch bedingt ist und dass die oft von der Außenwelt beeinflusste Problematik, wenig mit dem Essen an sich zu tun hat, sondern mehr mit persönlichen Schwierigkeiten, vor allem im Jugendalter. Das Thema stieß auf großes Interesse und der Workshop war schnell ausgebucht.
Frau Brandhorst von der Uniklinik Tübingen berichtete aus ihrer Sprechstunde für „Exzessive Mediennutzung und Computerspielsucht“ und ließ ihre Workshop-Teilnehmer zur Veranschaulichung ein PC Spiel erfinden, das durch besondere Belohnungssysteme möglichst schnell süchtig machen würde. Über Quizfragen wurde das Wissen zum Thema unterhaltsam ergänzt.
Drei Mitarbeiter aus der Tübinger Aidshilfe gingen auf die Wechselwirkungen verschiedener Suchtmittel ein, beispielsweise bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol und Haschisch und erklärten wie jemandem geholfen werden könnte, der in einer Akutsituation „außer Kontrolle“ geraten sei. Ferner wurde auf die Ansteckungsgefahr durch HIV hingewiesen.
Herr Kuntz, therapeutischer Mitarbeiter der Rehabilitationseinrichtung „Schloß Börstingen“ für junge Suchtabhängige klärte im Workshop „Illegale Drogen und Alkohol“ darüber auf, dass die Art des Suchtmittels nachrangig sei. Vielmehr stehe das Bearbeiten von Persönlichkeitsschwierigkeiten wie Ängsten und wie man sich vor dem Sog der Sucht schützen könne im Vordergrund. Es sei keine Frage von Schuld, sondern eine zu behandelnde Krankheit.
Im abschließenden Plenum konnten die Schüler durch eine Zusammenfassung jeweils Einblick in die anderen Workshops erhalten, die parallel stattgefunden hatten.
Dabei brachten die Schüler sehr gute und informative Beiträge ins Plenum ein. Leider ließ die Akustik etwas zu wünschen übrig, so dass manche Wortmeldungen etwas untergingen, was beim nächsten Mal eindeutig für die Verwendung von Mikrofonen spricht.
Bei der durchgeführten Befragung der Schüler wurde der Tag als positiv und informativ bewertet. Für das Organisationsteam der Schulsozialarbeit und der Suchtpräventionsbeauftragten unserer Schule eine Bestätigung, dass der Suchtpräventionstag auch im nächsten Jahr wiederholt werden soll.
Edith Killinger
Schulsozialarbeit
Bild: public domain