Rapperin und Frauenrechtskämpferin Fatou Mandiang Diatta alias “Sister Fa” zu Besuch

Frau Fatou Mandiang Diatta, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, wurde 1982 in einem Dorf in der Cacamance im Senegal geboren und musste am eigenen Leibe die grausame Tradition der Genitalbeschneidung erfahren. Dieses schreckliche Erlebnis gibt sie auch in ihren Liedern wieder. Sie versucht so die jüngere Generation zu erreichen und die Alten und die Jungen davon zu überzeugen mit dieser Tradition zu brechen.

Die Klassen 12/1 und 13/2 des Wirtschaftsgymnasiums hatten die Chance, den sehr interessanten Film über die Karriere Sister Fas` als Rapperin und Frauenrechtlerin im Kampf gegen die Genitalbeschneidung im Senegal zu sehen. Dabei liegt es ihr am Herzen über die fehlgeleiteten Gründe dieser Tradition umfassend aufzuklären.

Im Anschluss an den Film wurde den Schülern die einmalige Gelegenheit ermöglicht, Fatou Mandiang Diatta persönlich zu treffen und sie zu befragen.

Diese Möglichkeit wurde von den Schülern mit Freude und großem Interesse genutzt. Es wurden viele Fragen über die Aufklärungsarbeit im Senegal, aber auch über ihre musikalische Karriere und ihr Leben in Deutschland gestellt. Sie lebt mit ihrem österreichischem Mann und ihrer Tochter in Berlin. Sister Fa beantwortete offen und mit großer Leidenschaft alle Fragen; man konnte spüren, dass ihr dieses Thema sehr am Herzen liegt und es ihr wichtig ist, auch mit uns europäischen Schülern darüber zu sprechen. Denn auch wir könnten mit Menschen zusammenkommen, die mit dem Thema Beschneidung konfrontiert seien und dann sollten wir eine Ahnung davon haben und informiert sein. Natürlich ist es für sie der größte Erfolg, wenn, egal wo auf dieser Welt, Beschneidungen verhindert werden können.

Alle waren sehr überrascht, wie aufrichtig Fatou Mandiang Diatta mit ihrem Schicksal und dieser Problematik umgeht. Sie hat es geschafft, die volle Aufmerksamkeit der Schüler mit ihrer offenen Art und ihrer Willensstärke für dieses wichtige Thema zu wecken.

Am Ende beeindruckte Sister Fa die Schüler noch mit einer außergewöhnlichen Kostprobe ihres musikalischen Talents. Wir bedanken uns bei terre des femmes, ohne deren Unterstützung dieses Zusammentreffen nicht stattgefunden hätte. (Tim Schelling 13/2)